Über mich

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Anfänge und Umwege

Geboren und aufgewachsen in Basel, führte mich mein Weg als Kostüm- und Regieassistentin nach Zürich und New York, als Studentin der Internationalen Beziehungen und Arabistik nach Genf und schliesslich nach Leipzig (Hochschule für Musik und Theater) und Hildesheim (Universität Hildesheim). In Leipzig studierte ich Dramaturgie (Bachelor) und schloss im Anschluss in Hildesheim den Studiengang «Inszenierung der Künste und der Medien» (Master) ab. Ob nun in den Sozial- und Sprachwissenschaften oder im Theaterstudium, ganz besonders interessierte ich mich immer für Wissens-, Wahrnehmungs- und Denkordnungen. Während meinen Ausbildungsjahren arbeitete ich in Kaffees, Restaurants, Bars, in Eisdielen und im Catering- sowie im Empfangbereich auf Messen und Anlässen.

Orte und Räume

Szenografien, Architekturen, Innenräume, öffentliche Räume, Nicht-Orte, Begegnungsorte, urbane Räume, Treffpunkte, vergessene und verschwundene Orte. Mit meiner Arbeitspartnerin För Künkel erkundete ich im Rahmen von langen Stadtspaziergängen beispielswiese nicht mehr existierende Zirkusspielstätten in Berlin und Wrocław. Sowohl theoretisch als auch in der Praxis beschäftigte ich mich mit der Bedeutung von unterschiedlichen Spiel- und Publikumsanordnungen in Theaterräumen. Auch fragte ich mich, wie sich die vermeintlich offenen Türen eines Ortes wie zum Beispiel eines Stadttheaters tatsächlich ver-öffentlichen lassen. Wie muss ein Ort sein, um Begegnungen und Dialoge zu ermöglichen? Für wen, für welche Körper ist ein Raum zugänglich, gedacht und gemacht? Welche Wirkung haben die Architekturen von Orten und Gebäuden auf uns?

Aufführungen

Ich liebe die gemeinsame Anwesenheit in einem Raum mit anderen Zuschauer:innen während der Dauer einer Aufführung. Die Künstler:innen teilen dabei die Fragilität ihres Tuns, ihres Zusammenspiels, des Körpers und des menschlichen Seins mit dem Publikum. Als Zuschauerin wiederum muss ich voll und ganz da sein, mich auf die Künstler:innen einlassen. Manchen Aufführungen gelingt es meine Realität zu erweitern und (ganz feine) Grenzen zu überschreiten, sodass ich anders aus dem Raum gehe, als ich hineingegangen bin. Ich kann kaum benennen wie viel ärmer ich ohne diese Erfahrungen wäre. Auch darum möchte ich sie gerne mit möglichst vielen anderen Menschen teilen.

Gespräche, Essen und Trinken

Freund:innen und Bekannte lud und lade ich am liebsten in meine oftmals engen Küchen ein. Dort lebt es, die Suppe dampft auf dem Herd, Stühle müssen zusammengerückt, Teller und Besteck aus dem Küchenschrank genommen werden. Und wenn sich dann viele und lange Gespräche entspinnen und die Stimmen bis spät in die Nacht in meiner Küche zu hören sind, bin ich glücklich. In den Küchen und an den Tischen werden Geschichten erzählt, es wird gelacht und gestritten, Erfahrungen und Gedanken werden geteilt, Ideen und Visionen gesponnen. Im Dialog nehmen Ideen und Gedanken Form an, die wir jeweils alleine nicht hätten erfassen können, Ideen und Gedanken, die aus dem Dazwischen entstehen.

Ich bin Kulturveranstalterin, Forscherin, Dramaturgin, Dialogpartnerin, Gastgeberin, Strategin, Organisatorin und Doktorin phil. Mit grossem Vergnügen bewege ich mich zwischen Praxis und Theorie sowie zwischen historischen und zeitgenössischen Themen und verbinde Zirkus, Theater, Kulinarik und gesellschaftliche Themen. Antrieb sind meine grosse Neugier, meine Begeisterung für das Zusammenbringen unterschiedlicher Menschen, das Schaffen von besonderen Orten und Räumen, das Ermöglichen von unalltäglichen, lustvollen Erfahrungen sowie Fragen sozialer Gerechtigkeit.

Zwischen 2018 und 2022 war ich als Doktorandin mit meinem eigenen Forschungsprojekt am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern angestellt. Freiberuflich arbeite ich als Veranstalterin, Produktionsleiterin, Dramaturgin und Kuratorin. Als Jurymitglied durfte ich verschiedentlich Verantwortung bei der Vergabe von Stipendien und Förderprogrammen im Zirkusbereich übernehmen (2018–2020 SSA/Pro Cirque, Schweiz; 2022 Zirkus ON, Deutschland). Seit November 2021 bin ich Teil der Jury „Konzeptförderung Tanz und Theater“ der Stadt Zürich. Ausserdem engagiere ich mich seit 2020 im Vorsitz von t. Basel (t. Theaterschaffen Schweiz ist der Berufsverband aller Akteur:innen im professionellen freien Theater) und in Arbeitsgruppen, welche die Überarbeitung der Fördermodalitäten des freien Theaterschaffens der Region Basel zum Ziel haben.